BGT135 - Tag der Brettspielkritik

Die Jury Spiel des Jahres hat uns nach Mannheim eingeladen

Artist: BGT Brettspiel-Podcast
Album: BGT Brettspiel-Podcast
Year: 2024
URL: https://theboardgametheory.de/
Soundboard:

[0:02] Du suchst fundiertes Wissen und sachliche Diskussionen?
Dann ist BGT das Falsche für dich. Viel Spaß mit der Board Game Theory.

Begrüßung

Olli:

[0:15] Board Game Theory, Und zwar haben wir hier die Anna, hallo.

Anna:

[0:43] Hallo.

Olli:

[0:44] Und den Markus.

Markus:

[0:46] Hi.

Olli:

[0:47] Ja, und die beiden waren nämlich auch mit auf dem Tag der Brettspielkritik.
Und ja, wir wollen euch so ein bisschen berichten, was es da so zu sehen und zu hören gab.

Vorstellung unserer Gäste

Olli:

[1:00] Bevor wir das machen, machen wir dann aber unsere obligatorische Vorstellungsrunde, wo sich unsere beiden Gäste so ein wenig vorstellen.
Wir haben ja da diese vier Standardfragen, die kennt ihr ja auch schon von unseren anderen Gästen.
Vielleicht könnt ihr vorab aber auch mal noch kurz sagen, woher man euch denn so kennen könnte. Anna, magst du mal anfangen?

Anna:

[1:23] Gerne. Ich bin von dem Projekt Boardgame Historian und wir sind vor allem auf Instagram unterwegs und haben auch einen eigenen Blog, www.boardgamehistorian.de.
Und was uns, glaube ich, ganz stark von anderen Influencern unterscheidet, ist, dass wir uns aus einer wissenschaftlichen Perspektive mit Brettspielen beschäftigen.
Wir fragen nämlich vor allem danach, was für gesellschaftliche und historische Fragestellungen in Brettspielen verhandelt werden.
Und das mache ich natürlich nicht alleine, sondern wir sind ein relativ großes Team. Also Lukas hat das Projekt mit mir zusammen gegründet Ende 2020.
Und mittlerweile sind wir aktiv so um die zehn Leute, die sich da mehr mit beschäftigen.
Ja, es macht auch wirklich Spaß. Es sind auch ganz unterschiedliche Menschen, Menschen, die alle irgendwie aus der Wissenschaft kommen, aber auch viele Lehrerinnen und Lehrer sind dabei und das ist immer ein recht schöner Austausch.

Olli:

[2:14] Das glaube ich, das glaube ich. Und Markus, dich kennt man woher?

Markus:

[2:18] Ja, ich schreibe für den Blog Brett und Pet seit jetzt über drei Jahren, gehöre also der schreibenden Zunft an und bin halt auf dem Blog www.brettundpet.de unterwegs.

Olli:

[2:35] Sehr gut. Dann fangen wir an mit unseren Standardfragen und da ist die erste.
Warum denn eigentlich Brettspiele, Anna?

Anna:

[2:45] Also ich kann das ja erstmal aus unserer wissenschaftlichen Perspektive sagen.
Da ist es auf jeden Fall so, dass andere populärkulturelle Medien schon viel, viel länger erforscht werden.
Also zum Beispiel bei den digitalen Spielen gibt es die Gamestar, die ist ein eigener Bereich, der sich schon seit vielen Jahren damit beschäftigt.
Und bei Brettspielen gibt es eigentlich noch nicht so wirklich viel Forschung dazu.
Und da haben Lukas und ich so in unserem Bereich, dass man sich anguckt, wie historische Themen darin dargestellt werden, sowas Neues quasi geschaffen.
Ja, und wir spielen halt beide sehr, sehr gerne auch digitale Spiele.
Aber wenn man so den ganzen Tag bei der Arbeit vor dem PC sitzt, haben wir beide doch mehr so die Brettspiele auch für uns entdeckt.
Gerade so in der Zeit des Studiums, wo man ja doch auch viel einfach immer in der Bibliothek und am Laptop sitzt, da machen abends Brettspiele deutlich mehr Spaß, als wieder am PC zu sitzen.

Olli:

[3:33] Das sehe ich auch so. Und Markus, warum sind es bei dir denn Brettspiele?

Markus:

[3:38] Also bei mir ist es tatsächlich so, dass ich so um 97, 98 ein bisschen Brettspiele gespielt habe mit meinen Kumpels, aber immer mal wieder so gelegentlich.
Und ich bin Corona-Opfer tatsächlich, weil mir war das irgendwann ziemlich langweilig, mit der Familie jeden Abend in Corona vor dem Fernseher zu sitzen und darüber zu diskutieren, welchen Film wir uns heute anschauen oder welche Netflix-Serie über den Stream kommt.
Und dann habe ich gesagt, nee, ich würde mal gern wieder mehr spielen.
Und dann habe ich einen alten Freund, Bekannten getroffen und bin mit ihm über das Thema Brettspielen reingekommen.
Und er hatte eine Sammlung von über 300 Spielen und hat mich dann quasi ins Schlaraffenland geführt und hat mir das gezeigt und ich war wie angefixt, wirklich.
Das war so, als ob man mir irgendwas gespritzt hätte.

Markus:

[4:44] Seitdem hat es mich gepackt und ich bin nicht wieder losgekommen davon und finde die Faszination, am Tisch zu sitzen, Mit Menschen zu diskutieren, zu reden, Spaß zu haben.
Dieses gemeinsame Erlebnis, das ist unfassbar.
Ich habe über den Michael eine unfassbare Spiegelgruppe kennengelernt und seitdem bin ich halt Feuer und Flamme.

Olli:

[5:12] Ja, cool. War bei mir übrigens ein bisschen so ähnlich.
Also so richtig los ging es auch wieder während Corona und genau aus dem Grund, weil ich keine Lust hatte, jeden Abend auf der Couch zu sitzen und mir irgendwas auf Netflix oder Prime reinzuziehen.
Und ja, dann ist das Ganze ziemlich eskaliert.

Markus:

[5:28] Ja, im wahrsten Sinne des Wortes.

Olli:

[5:31] Jetzt hat Markus quasi die nächste Frage schon so ein bisschen mitbeantwortet.
Der Weg zu den Brettspielen.
Also die meisten von uns haben ja irgendwie in der Kindheit wahrscheinlich schon mal gespielt. Bei vielen war da mal eine Pause. Wie war das bei dir genau, Anna?

Anna:

[5:46] Ich habe auch in der Kindheit viel gespielt. Ich habe einen zwei Jahre älteren Bruder. Deswegen haben wir oft zu Hause dann gespielt.
Jenseits von Theben haben wir ziemlich häufig gespielt, weil ich ja auch Archäologin bin und mich das Spiel schon früh interessiert hat.
Und Carcassonne haben wir früher auch ganz, ganz viel immer gespielt.
Und dann ist das aber in der Schulzeit doch irgendwie ziemlich eingeschlafen, als man da mehr mit seinen coolen Freunden gemacht hat.
Und dann durch das Studium wieder deutlich mehr geworden. Da habe ich dann erst angefangen, Pen & Paper zu spielen.
Das haben mir so die ersten Semester ganz extrem viel gemacht.
Und dann eben auch wieder mehr Brettspiele.
Und dann halt auch erst sowas wie Carcassonne, aber dann auch deutlich komplexere Spiele.

Olli:

[6:25] Ja, cool. Gibt es da bei dir noch was, was du ergänzen möchtest, Markus?

Markus:

[6:30] Ja, also ich mache halt, die Leute, die mich kennen, würden sagen, alles, was ich mache, mache ich irgendwie extrem.
Also ich kann irgendwie nicht so mit Halbgas machen.
Ich glaube auch, dass ich so ein erwachsener ADHS-Mensch bin, dessen Gehirn auch immer abends noch befeuert werden muss.
Also ich finde dieses Spielen auch nicht als anstrengend, sondern als Entspannung.
Also auch wenn mein Tag richtig voll ist, kann ich beim Spielen runterkommen.
Und ja, meine ersten Brettspiele waren dann im Prinzip Scythe, Terraforming Mars, Spirit Island, Detectives.
Das waren die ersten vier, die ich dann direkt geshoppt habe.
Und dann kriegst du natürlich auch einen unfassbaren Materialflash über diese Spiele.
Und das war wie Weihnachten eigentlich.
Ja, das ist Wahnsinn.

Olli:

[7:25] Ja, cool, cool. Dann kommen wir doch mal zu einer Frage, mit der sich viele oft schwer tun, die aktuelle Top 3.
Und ihr hattet hier auch keine Vorbereitungszeit, ich habe euch nur kurz vor der Sendung gesagt, die Frage kommt, was wäre das denn bei dir, Anna?

Anna:

[7:41] Ich fange mit Platz 3 an. Das ist Dungeon Lords, also ein Worker-Placement-Spiel, was aber einfach ein unfassbar witziges Thema hat, weil man da seinen Dungeon aufbauen muss und Monster da reinbringen muss, damit die Helden nicht in den Dungeon reinkommen und ihn nicht zerstören.
Und der Bossgegner ist natürlich der Paladin, den man dann am Ende besiegen muss.
Das finde ich echt cool und auch mechanisch richtig schön umgesetzt und hat auch richtig hübsches Material, finde ich.
Dann mag ich Mischwald sehr, sehr gerne.
Das ist ja die Hype-Neuheit mit von der letzten Spiel.
Und ich finde es einfach extrem gut. Ich mag diesen Mechanismus, dass man sich entscheiden muss, ob man Karten ausspielen will oder Karten dann abwerfen will, um damit andere Karten bezahlen zu können. Das finde ich ganz cool gemacht.
Und es sieht auch sehr, sehr schön aus. Und man lernt auch so viel über Bäume und Tiere.
Seitdem erkenne ich auch, Bäume beim Spazieren gehen besser.
Und mein absolutes Lieblingsspiel ist Root. Das mag ich wirklich sehr gerne.
Auch vom Thema her finde ich das sehr, sehr cool umgesetzt und eben mechanisch mag ich es auch sehr, dass man sich da ärgern kann.

Olli:

[8:46] Ja, coole Auswahl. Bei dir, Markus?

Markus:

[8:50] Bei mir, der Platz drei ist im Moment The Castle of Mad King Louis.
Das hat der Michael in seiner Spielesammlung irgendwie versteckt gehalten und wir haben es neulich mal gespielt Und ich fand diesen Mechanismus mit dem Puzzeln und Räume bauen, der hat mir richtig gut gefallen. Also das war für mich...

Olli:

[9:12] Da kurze Zwischenfrage, hat er diese total kranke Deluxe-Version oder die normale?

Markus:

[9:17] Nein, also das ist total verwunderlich, weil Michael eigentlich alles immer in diesen total kranken Deluxe-Pledges macht.
Also dieser Mensch ist wirklich unfassbar, weil er hat alles.
Er hat manches auch doppelt, weil er nochmal Miniaturen neu malen will.
Das ist einfach unfassbar.
Kommt unserer Brettspielrunde natürlich super zugute.
Allerdings hat er auch nicht die Retail-Version, sondern es gibt so eine Zwischenversion, aber da sind nicht die Miniaturen dabei und auch nicht diese großen Teile, die großen Raumteile nicht, weil Inge hat ja so schon eine unfassbare Tischpräsenz, ja, Platz 2 ist in unserer Gruppe und auch mein persönlicher Platz 2 im Moment Black Rose Worth Rebirth, was was ich am Anfang skeptisch gesehen habe, weil ich Black Rose unwahrscheinlich gemocht habe, diese Schnelllebigkeit von dem Spiel.
Aber was da an neuen Taktiken und Features dazugekommen ist, ist einfach unfassbar.
Man muss sagen, bei uns kam jetzt in der Spielegruppe Black Rose Rebirth, seit wir es im Januar bekommen haben, 18 Partien auf den Tisch.

Olli:

[10:41] Oh, wow.

Markus:

[10:42] Und das ist halt schon ein Qualitätsmerkmal für so ein Spiel, dass es so oft gespielt wurde.
Mein Platz 1, der wird glaube ich auch ewig da drauf bleiben, ist Aschenova.
Ich liebe das Spiel, ich liebe den Mechanismus, ich liebe die Schnelligkeit des Spiels, muss aber sagen, dass in die Top 3 im Moment Olli dank dir Obsession richtig reingrätscht.
Ich bin hart am Gucken, wo wir dieses Spiel herbekommen.
Mein Finger zuckt schon immer, weil da hast du mich richtig über BGA angefixt.
Sehr gut, sehr gut. Finde ich halt auch ein brutal gutes Spiel.
Ja, danke dafür. Ja, gerne, gerne.

Olli:

[11:29] Ja, coole Auswahl, coole Auswahl. Und die letzte Frage, das ist jetzt, denke ich, eine relativ einfache, eure Lieblingsspieler-Farbe, wenn ihr denn eine habt. Anna, was ist das bei dir?

Anna:

[11:39] Grün.

Olli:

[11:40] Meine Lieblingsfarbe. Sehr gut.

Markus:

[11:44] Bei mir ist es keine, weil ich tatsächlich in eine bestehende Brettspielrunde reingekommen bin, wo alle Lieblingsfarben vergeben waren.

Olli:

[11:54] Du musst immer nehmen, was übrig bleibt.

Markus:

[11:56] Ich bin so quasi Rudis Resterampe und muss tatsächlich das nehmen, was übrig bleibt. Und ich habe es schon mal anmoniert und da kam nur trocken der Kommentar, ich könnte mir ja eine andere Gruppe suchen.

Anna:

[12:09] Das ist aber fies.

Markus:

[12:12] Von daher, nehme ich, was kommt.
Olli, deine?

Olli:

[12:18] Ich bin da auch gar nicht so festgefahren, glaube ich.
Ich würde, glaube ich, irgendwie so aus dem Gefühl raus immer als erstes blau nehmen oder schwarz. Aber ich bin eigentlich oft der, der sagt, nehmt ihr euch und ich nehme dann tatsächlich was, was übrig bleibt.
Ich ertappe mich tatsächlich dann, wenn ich jetzt mit meinem Sohn spiele, der spielt immer blau, manchmal dabei, dass ich dann auch mit den blauen Figuren ziehe, weil ich die, glaube ich, schon insgesamt so am häufigsten gespielt habe.
Aber ja, da bin ich relativ locker, wenn das mal nicht hinhaut.

Anna:

[12:46] Dann wären wir ja schon eine gute Spielerrunde.

Markus:

[12:49] Absolut, du bekennst auf jeden Fall Grün.

Thema der Woche

Olli:

[12:55] Gut, dann hätten wir die Einführung durch und wir kommen zu unserem Hauptthema.
Und ich hatte es ja schon gesagt, es geht um den Tag der Brettspielkritik.
Da waren wir und noch jede Menge andere, ich glaube, es waren so um die 90 Leute da eingeladen.
Das Ganze durchgeführt von der Jury Spiel des Jahres. Die machen das in einem Zwei-Jahres-Rhythmus.
Dieses Mal war das Ganze dann in Mannheim.
Ja, und es geht da eben, wie der Name schon sagt, um Brettspielkritik in den verschiedensten Formen, also sei es geschrieben oder gepodcastet oder geYouTubed.
Und es gibt dann verschiedene Arbeitsgruppen, an denen man sich eintragen kann.
Und ja, das war ganz spannend, fand ich. Für mich war es das erste Mal.
Wart ihr vor zwei Jahren, war das Ganze glaube ich in Hamburg, wart ihr da schon dabei?

Anna:

[13:46] Ja, ich war vor zwei Jahren auch schon mit dabei.
Also es war relativ ähnlich aufgebaut, auch dass man dann in diesen Arbeitsgruppen zusammen über bestimmte Themen geredet hat.
Das war aber damals schon recht schön und es lohnt sich auf jeden Fall auch zweimal dahin zu gehen, weil man doch auch wieder neue Diskussionen macht.
Und auch irgendwie so ein bisschen, vielleicht auch so eine kleine Entwicklung hinsieht, dass jetzt was gesagt wurde, nicht komplett neu war, sondern ich glaube, es waren auch viele jetzt zum zweiten oder dritten Mal schon mit dabei.

Markus:

[14:14] Ja, also ich war das erste Mal da und ich fand es einfach nur mega.
Also mir hat es total gut gefallen.
Von daher, wenn die Einladung nochmal kommt, würde ich auch jederzeit wieder da mit dabei sein.
Alleine auch der Wertschätzung der organisierenden Menschen gegenüber und der Bereitschaft, das Ganze irgendwie umzusetzen.
In eine Form reinzugeben und uns fortzubilden eigentlich.

Olli:

[14:40] Ja, in der Tat, in der Tat. Das Ganze war natürlich auch kombiniert mit jeder Menge Spielen, denn es ging los am Freitagabend.
Und da war eigentlich nur so ein recht formloses Kennenlernen und dann eben ein gemeinsamer Spieleabend, bevor dann der eigentliche Tag der Brettspielkritik dann am Samstagmorgen gestartet ist.
Und da ging es los gleich mit, wie ich fand, einem ziemlich coolen Keynote-Speech.
Und zwar waren zu Gast beide, also der Efka und die Elen.
Und der Efka hatte dann eben zu Beginn die Keynote-Speech, das Ganze unter dem Schlagwort New Board Game Journalism.
Und das war schon ziemlich cool. Also ich verfolge deren YouTube-Kanal auch schon länger.
Ist für mich so nach Shut Up and Sit Down mein zweitliebster englischsprachiger Kanal auf jeden Fall.
Ja, deshalb war ich da schon direkt motiviert nach dieser Keynote.
Wie ging es euch? Seid ihr auch No-Pun-Included-Fans?

Anna:

[15:40] Ja, absolut. Ich finde, was die ja auch sehr groß gemacht haben, was uns ja auch von anderen Journalistinnen und Journalisten im Kulturbereich unterscheidet, dass Brettspiele ja einfach noch nicht als Kulturgut richtig anerkannt sind.
Dass sie ja irgendwie so ein Schattendasein führen, obwohl sie ja eigentlich schon so unendlich alt sind.
Selbst das moderne Brettspiel ja schon ziemlich alt ist. und das machen die beiden ja immer extrem groß, dass Brettspiele eben ein Kulturgut sind und man das deswegen auch von solchen Seiten betrachten sollte.
Und was die ja auch sehr stark gemacht haben, dass man seinen Zuschauerinnen und Zuschauern ja auch einfach schuldig ist, dass man so ernst mit dem Medium umgeht und dann nicht einfach, also was natürlich auch völlig okay ist, aber nicht einfach Unboxing macht oder sowas, sondern wirklich etwas mehr bietet, als das reine Spiel zu zeigen und auch einen Blick aufs Spiel zu machen.
Über die Spieleschachtel hinaus quasi zu machen. Das finde ich schon sehr beeindruckend.
Das machen die beiden echt großartig.

Olli:

[16:32] Genau, das hat er ja auch in dieser Keynote dann auch gesagt, dass sie auf jeden Fall auch das Thema und alles immer hinterleuchten.
Und auch das fand ich ganz, ganz interessant, dass er gesagt hat, man muss eigentlich dem Spiel dann auch Fragen stellen, die sich der Autor vielleicht gar nicht gestellt hat.
Also vielleicht hatte der Autor diesbezüglich gar keine Intention, aber trotzdem sollte man jetzt gucken, was kam am Ende dabei raus.
Und was kann das eventuell bei bestimmten Leuten auslösen? Oder wie wird eben mit diesem Thema umgegangen? Das war ganz interessant.

Anna:

[17:04] Ja, das funktioniert bei manchen Spielen natürlich besser als bei anderen.
Je tiefer das Thema auch wirklich geht im Spiel, desto mehr kann man ja auch da rausholen.

Markus:

[17:12] Ja, ich habe den gar nicht gekannt, weil ich halt kein typischer YouTube-Schauer bin.
Ich schaue ab und zu mal YouTube-Tutorials, wenn ich meine Miniaturen anpinsel, wenn ich ein paar Tricks brauche.
Aber was mich bei ihm halt einfach begeistert hat, war auch dieser Wortwitz, den er einfach hat und über ganz einfache Techniken, über Empathie und Wertschätzung da so ein geiles Produkt rauszuhauen und so einen kurzlebigen Vortrag eigentlich auch zu machen.
Das hat mir sehr, sehr gut gefallen und...
Ich habe dann auch direkt mal ein paar YouTubes dann geguckt und dann ist man halt wirklich auch über diese Bindung von dem Typen angefixt und bleibt halt auch dabei.

Olli:

[18:00] Wir kommen gleich nochmal etwas mehr zu Nopun Included, denn die haben auch eine der Arbeitsgruppen geleitet, die jetzt nach der Keynote gefolgt sind.
Da gab es dann zwei Blöcke über den Tag, die jeweils aus vier Arbeitsgruppen bestanden, von denen man sich dann für eine eintragen konnte.
Und ich kann ja mal ganz kurz sagen, in diesem ersten Blog gab es dann einmal von der Maren Hoffmann vom Spiegel einen Blog zum Thema Diamantenschliff-Teaser funkeln lassen.
Dann war der Dennis Kogel, freier Journalist. Ah, nee, der ist ausgefallen.
Der wollte machen, was können wir von Feature-Podcasts lernen.
Da sind kurzfristig die Pädagogen, der Nico und der Steff, dann eingesprungen und haben die Session übernommen, weil der Dennis, glaube ich, krank war.
Dann hatten wir den Fabian Zier vom SWR mit kurz, lebendig und verständlich formulieren und dann eben, no pun included, der Efka und die Helene mit What do we owe our audience?
Jetzt waren wir leider nicht in allen vier Sessions vertreten, können also auch nicht zu allen vieren etwas sagen, aber ihr beiden wart bei der Maren in Diamantenschliff-Teaser funkeln lassen.
Anna, willst du mal anfangen und ein bisschen erzählen, um was es da so ging?

Anna:

[19:15] Gerne. Also die Maren ist ja sowohl Jury-Mitglied vom Spiel des Jahres, als auch, wie du ja schon gesagt hast, Redakteurin bei dem Spiegel und schreibt da eben auch sehr, sehr viele Artikel über Brettspiele selber, die auch wirklich ganz cool sind.
Und in ihrer Arbeitsgruppe ging es dann darum, dass sie irgendwie verständlich rüberbringen wollte, wie sie bei sich im Spiegel so Überschriften machen von Kritiken und auch irgendwie Teaser schreiben, dass man eben dann da so angefixt ist, dass man dann geneigt ist, auch den ganzen Artikel, die ganze Kritik zu lesen.
Genau, das fand ich ganz spannend. Ich war auch schon beim letzten Tag der Brettspielkritik mit in ihrem Seminar. Da hat sie auch schon mal ein ähnliches gegeben.

Anna:

[19:59] Da ging es auch so ein bisschen um Überschriften. Ja, das sind so Dinge, über die ich mir tatsächlich relativ wenig Gedanken mache, obwohl wir ja bei uns auch eher von der schreibenden Zunft sind.
Aber das hat mir noch mal ziemlich deutlich gezeigt, dass man ja auch im Brettspielkritiken-Bereich ja doch irgendwie so ein journalistisches Handwerk braucht, mit dem man dann auch irgendwie bessere Kritiken schreiben kann und auch irgendwie mehr darüber nachdenkt, was denn die Leute wirklich interessiert und was sie dann auch tatsächlich anfixt.
Und was Maren auch ganz groß gemacht hat, dass die bei sich in der Arbeit auch einfach immer Gruppen haben, wo die sich dann absprechen, dass sie irgendwelche WhatsApp-Gruppen haben, wo dann jemand eine Überschrift reinpostet und alle, ohne zu wissen, in welchem Kontext das eigentlich steht, ihre Meinung dazu abgeben, ob das eine gute Überschrift ist oder nicht und ob man das weiterlesen würde.
Das fand ich recht spannend.

Markus:

[20:48] Also dieses journalistische Handwerkszeug hat mir auch super gut gefallen.
Es hat eigentlich den Blick so total nochmal geschärft und ich bin auch dann nach Hause gefahren und habe montags dann unseren Blog mal die Startseite einfach runtergescrollt und habe Christian, meinem Partner, da ein paar Screenshots geschickt und habe einfach gesagt, der war scheiße.
Das ist Mist, das haben wir gut gemacht.
Dieser Blick hat mir echt gefallen. Also das hat sie richtig gut rübergebracht und auch so ein bisschen ihre Arbeitsweise näher gebracht.
Auch wenn ich ganz klar sage, die Arbeitsweise von einer bezahlten journalistischen Redaktion hat nichts mit dem privaten Werkeln zu tun, was wir da machen.
Also das kann man nicht leisten.
Man kann gewisse Automatismen vielleicht einbauen, aber uns fehlt da einfach auch die Zeit und der Benefit eigentlich total.
Oder wie siehst du das?

Anna:

[22:01] Ja, absolut. Das ist bei uns auch so, dass man da, wenn man das nicht als Vollzeitjob macht, sondern einfach so als Hobby nebenbei, da kann man definitiv nicht so viel leisten, das stimmt.
Aber ich fand das schon ganz spannend, einfach so Einblicke und Impulse zu bekommen, wo man einfach mal drüber nachdenken kann, wenn man dann irgendwie den nächsten Text schreibt und einfach nochmal nachdenkt.
Vielleicht zweimal eine Überschrift lesen. Mir ist auch aufgefallen, dass unsere auch nicht immer so der absolute Hingucker sind.

Markus:

[22:31] Wobei recht deutlich eigentlich wird, dass sich Spiegel und diese einzelnen Blocks doch deutlich unterscheiden.
Viele ihrer Sachen, die sie aufgemacht hat, mit diesen Wehrfragen oder sowas, da fühle ich mich unwohl mit. Weil dieses Clickbaiting habe ich halt nicht.
Also ich will mit einem Thema vielleicht punkten, mit irgendwas Erlebtem, mit meinem persönlichen Schreibstil. Aber letztendlich, wir haben kaum Google Analytics laufen.
Wir gucken ab und zu rein. Wir schreiben eher für unsere Stammleserschaft oder neue. Und da muss ich nicht über den Teaser den Klick generieren.
Was ich über den Teaser aber möchte, meinem Leser irgendwie was Gutes tun.
Also, dass er sich auf das freut, was danach kommt.
Und ich glaube, das ist so ein bisschen auch, Olli, was der FK macht.
Was bin ich meinem Publikum schuldig?

Olli:

[23:37] Genau, genau. Das war das Thema in dem Arbeitsblock von No Pun Included.
Und es ging erst mal los, wie ist denn überhaupt meine Beziehung zu der Audience?
Und da hat er erst mal aufgezeigt, das war ganz interessant, dass es da ja durchaus unterschiedliche Beziehungen gibt.
Zunächst mal könnte man so eine gerade Linie ziehen, wo auf der linken Seite die Verlage wären, in der Mitte wären dann die Content-Creatoren und ganz rechts wäre dann die Audience, das Publikum.
Und man steht da so dazwischen, da man zum einen ja zu den Verlagen bestimmte Kontakte hat und aber eben auch zu seiner Leserschaft, Hörerschaft oder was auch immer.

Olli:

[24:17] Dann hat er gemeint, dass das bei Ihnen aber jetzt seit einiger Zeit etwas anders ist, denn es ist nicht nur so, dass Sie keinen bezahlten Content für Verlage machen, seit einiger Zeit nehmen Sie auch gar keine Review-Exemplare mehr an.
Und ich glaube, das ist tatsächlich ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal.
Da kenne ich zumindest nicht viele andere, die das machen.
Warum? Weil sie gesagt haben, dass sie da keine Connection zu den Verlagen haben wollen irgendwie.
Die sind rein Audience-finanziert, also über ein Patreon-Programm.
Also die machen das ja auch beide Vollzeit und hauptberuflich den Kanal.
Und das Ganze ist eben finanziert aus der Audience. Und natürlich noch, du hast ja über YouTube auch noch Einnahmen über Klicks und so, aber ich glaube, das ist generell im Brettspielbereich jetzt nicht so, dass man davon auch nur ansatzweise leben könnte.

Olli:

[25:09] Und sie haben halt gesagt, sie wollen da keine Diskussionen haben und keine Verfangenheiten.
Es ging auch so ein bisschen um objektiv, subjektiv. Sie haben gesagt, generell objektiv ist man eigentlich nie, sind sie jetzt auch wiederum nicht.
Dadurch, auch wenn sie jetzt quasi die Connections zu den Verlagen gekappt haben und keine Rezensionsexemplare annehmen, sind sie trotzdem objektiv, weil sie natürlich jetzt zu ihrer Audience eine ziemliche Connection haben.
Dadurch, dass das diejenigen sind, die sie finanzieren.

Markus:

[25:39] Das kann ich 100% nachvollziehen, weil ich bin ja zu Brett und Pat eigentlich gekommen als Fanboy.
Ich habe die Artikel von Christian in dieser Zeit gelesen und dann hat er irgendwann einen Aufruf gestartet, dass er einen Mitarbeiter sucht und da bin ich halt letztendlich übrig geblieben.
Aber es ist genau das, weil du hast deinen Schreibstil, wenn du unabhängig bist und irgendwelche Menschen identifizieren sich damit.
Du triffst ihren Geschmack, dann bindest du ja diese Abhängigkeiten oder diese Marke irgendwie und darauf verlassen sich auch die Leute.
Und diese Unabhängigkeit, die ist halt auch brutal wichtig, weil, was weiß ich, wenn ich ein New York Zoo bekomme vom Verlag und die finden das toll und ich finde New York Zoo ist eines der schlechtesten Spiele, was ich in meinem Leben gespielt habe, dann möchte ich das einfach auch auf Brett und Pat zerreißen.
Und da würde ich mich nie abhängig machen dafür, dass ich es von einem Verlag als Rezensionsexemplar bekommen habe und das ist natürlich noch einfacher, wenn du Audience finanziert bist und völlig autark bist.

Olli:

[26:57] Ja, auf jeden Fall. Du hast ja einfach dann eine Connection zu diesem Verlag, was dich schon irgendwie wahrscheinlich dann in einer gewissen Art und Weise trotzdem beeinflusst.
Er hat dann aber auch gesagt, dass es auch anders laufen kann, dass jetzt zum Beispiel mittlerweile durch Social Media und so weiter die Verlage oft auch direkt mit der Audience kommunizieren.
Also dazwischen gar keine Content-Creatoren mehr brauchen, sondern eben einen eigenen Instagram-Kanal haben, einen eigenen Discord-Server und so weiter, wodurch hier die Verlage dann auch zum Teil eine sehr, sehr enge Bindung mit der Audience bekommen, was auch wieder zu Problemen führen kann.
In ihrem Fall war das wohl so, er hat da keine konkreten Namen gesagt, aber muss im letzten Jahr da wohl etwas Großes vorgefallen sein, dass sie ein Spiel mehr oder weniger zerrissen haben und der Verlag dann quasi seine Fanbase auf die gehetzt hat und da ziemlich was abging in den YouTube-Kommentaren und so weiter und so fort.
Ja, wo die Fans, die Audience sich dann quasi gegen die als Content-Creatoren gestellt hat, weil die jetzt eben ein Spiel vom Lieblingsverlag zerrissen haben.
Was, glaube ich, auch gerade jetzt so in der Zeit von großen und teuren Kickstartern öfter mal passiert, weil dann haben die Leute da auch viel Geld reingepumpt.
Und dann wollen die natürlich auch, dass das Spiel gut ist und verteidigen das dann auch dementsprechend.

Markus:

[28:21] Das kommt aus Blut wahrscheinlich, ne?

Olli:

[28:22] Und über so Sachen wurde dann viel geredet.
Das war wirklich sehr, sehr interessant, wo sie immer wieder dann an dem Beispiel auch gesagt haben, dass sie da ganz bewusst versucht haben, jetzt wieder ihre Follower aus dem Ganzen rauszuhalten.
Also sich nicht irgendwie hingestellt haben und haben dann noch eine Stellungnahme und hey, guckt mal, was hier los ist, sondern versucht haben, das eben im Hintergrund zu lösen mit dem Verlag und die Sache aus der Welt zu schaffen und eben nicht dann auch noch ihre Follower da zu involvieren, weil das kann ja dann tatsächlich dann auch mal leicht eskalieren gerade.

Markus:

[28:57] Ja, definitiv, ja.

Anna:

[29:00] Das sind ja Dinge, die man aus der Brettspielszene gar nicht viel mitbekommt.
Man hat ja schon immer das Gefühl, dass die Szene doch eher so ein ganz ruhiger Kreis ist.

Olli:

[29:09] Meistens ist sie das ja zum Glück auch, genau. Ja, und so ging es dann weiter.
Es ging um ganz viele Sachen, wo sie so von ihrem Umgang berichtet haben.
Dann auch zum Beispiel, aber auch gesagt haben, dass man sich von seinen Followern und so weiter auch nicht alles gefallen lassen muss in bestimmten Dingen.
Sie haben halt gesagt, dein Kanal ist wie dein Wohnzimmer und wenn dir irgendjemand da nicht passt, dann wirf ihn raus.
Das, was du machst, damit sollst du dich wohlfühlen und du bist da keine Rechenschaft oder sowas schuldig. Ja, Markus, wolltest du noch was sagen?

Markus:

[29:40] Ja, das ist ein sehr guter Einwand. Also wir hatten über...
Das Brettspiel Hegemonie hatten wir eine sehr rege Diskussion bei uns in der Kommentarleiste und die haben Christian und ich halt auch so ein bisschen intern aufgearbeitet und diesen Aspekt, den hatte ich noch gar nicht so auf dem Schirm gehabt, dass man vielleicht auch wirklich noch stärker rausstellen sollte, sorry, das hier ist mein Wohnzimmer, das ist ein geiler Beitrag.
Und ihr seid Gäste, gern gesehene Gäste, aber ich muss mich auch wohl mit euch fühlen. Definitiv.

Olli:

[30:19] Genau. Cool.

Olli:

[30:49] In dem Falle dann einfach nicht diskutieren und ich denke, das ist dann auch vollkommen in Ordnung.
Ja, das war also der Arbeitsgruppenblock 1 oder zumindest diese beiden Sessions, die wir besuchen konnten.
Dann kam der Block 2, da hatten wir einmal von der Nicola Balkenhol vom Deutschlandradio Podcasts ans Publikum bringen, da waren der Markus und ich drin und können da gleich von berichten, der Daniel Wöhner von Von der SZ hat er das Thema Rote Fäden, wie man sein Manuskript strukturiert.
Da habe ich zumindest im Nachhinein mitbekommen, das ging auch so ein bisschen in so eine Richtung mit Clickbait und Teaser und sowas, weil er irgendwie gesagt hat, man soll doch einfach mal sein Fazit an den Anfang seiner Kritik stellen und dann erst erklären, wie man zu diesem Fazit kam.
Hat sich auf jeden Fall auch sehr interessant angehört, aber ja, habe ich leider nicht besuchen können.
Dann hatten wir den Christian Köhne von Format C, ein sehr, sehr toller YouTube-Kanal, Let's Film a Board Game und da war die Anna und kann uns da gleich von berichten und der Andreas Becker, Chefredakteur von der Spielbox, wie Wörter wirken, eine Stilkritik.
Auch das hat dann leider keiner von uns besucht. Dann fangen wir doch mal an mit dem Podcasts ans Publikum bringen.
Markus, du warst da drin, aber du machst doch gar keinen Podcast.

Markus:

[32:18] Genau, genau. Aber tatsächlich bin ich jetzt schon mittlerweile das vierte Mal Gast bei einem Podcast.
Also von daher glaube ich, dass ich sehr gerne mit meiner Stimme auch arbeite.
Bei Brett und Pat in den Kommentaren zu unserer Bibeltalk-Geschichte, wo Christian und ich so 20 Fragen gemacht haben, war tatsächlich auch angemerkt, dass meine Stimme einen sehr, sehr wohlklingenden Klang hat.
Also von daher glaube ich, dass das Podcast schon ein Medium ist, was ich gerne bediene.
Ich unterhalte mich gerne mit Menschen und ich höre auch selber gerne Podcasts.
Und wir wollen ab und zu auch so kleine Specials bei Brett und Pat über die Sprache mit reinbringen.
Und von daher hat es mich natürlich aus dieser Sicht als Future-Podcaster, also zukünftiger Podcaster vielleicht auch interessiert, ja, was kann ich denn machen, damit ich das Ding auch wirklich unters Publikum bringe.
Und da bin ich letztendlich schon so ein kleines bisschen enttäuscht rausgegangen, weil die Infos da sehr, sehr dünn waren.

Markus:

[33:35] Nichtsdestotrotz war es eine tolle Veranstaltung. Also das, was die Nikolai da feilgeboten hat, war cool und hat einen tiefen Einblick auch in die Arbeit vom Deutschlandfunk, vom SWR gegeben und von Podcast und welche Analysemöglichkeiten es da gibt.
Aber dass ich da jetzt für mich auch für strategische Entscheidungen irgendwas mitgenommen habe, war sehr dünn und ich könnte mir vorstellen, Olli, aus eurer Sicht war da auch nicht so viel zu holen, oder?

Olli:

[34:09] Ja, dem ist tatsächlich so. Allerdings hatte ich mir auch nicht allzu viel davon erwartet, um ehrlich zu sein.
Von daher, ich bin so ein bisschen beruhigt aus der ganzen Session rausgekommen, weil quasi die Fragen, die wir uns so stellen, scheinen sich irgendwie alle zu stellen.
Also weiß ich zumindest, dass ich da nicht alleine bin. Ich glaube einfach, wenn du einen Podcast über Brettspiele machst, der vor allem ja Kenner- und Expertenspieler anspricht, und das tun wir ja ganz, ganz klar, dann bist du schon wieder so eine Nische in der Nische.
Also die Gruppe von Kenner- und Expertenspielern und Spielerinnen ist schon relativ klein und dann die Gruppe von denen, die da noch Podcasts hören, ist dann eben noch mal kleiner.
Und deshalb waren viele der Dinge, also wie mache ich meinen Podcast denn erstmal bekannt?
Da glaube ich tatsächlich, dass das so ein bisschen in der Bubble selbst gar nicht so schwierig ist.
Also ich glaube, die meisten kennen einen dann, zumindest die, die sich für Podcasts interessieren.
Und die anderen müsste man ja erst mal von Podcasts überzeugen an sich.

Olli:

[35:20] Ja, deshalb war dann so die Frage, sie hat ja dann auch gemeint, okay, ihr braucht dann einen Instagram-Kanal zum Beispiel, um das Ganze zu promoten.
Und ich glaube halt einfach, das ist, wenn du ein Brettspiel-Podcast, wir haben zwar auch einen, aber bei uns ist ja auch die Story so, dass wir uns alle über Instagram kennengelernt haben.
Das heißt, wir waren da schon relativ vernetzt in der Instagram-Community.
Wir haben uns selber über diese kennengelernt und so ist unser Podcast entstanden.
Das heißt, wir hatten da ja auch schon eine gewisse Base, um das Ganze auf Instagram zu bewerben. Wenn ich mir das auf Null aufbauen muss, das ist ja auch höllisch viel Arbeit.
Das ist wahrscheinlich dann am Ende mehr Arbeit, erstmal die Reichweite über Instagram zu kriegen, um da letzten Endes dann Werbung für den Podcast zu machen.
Deshalb sehe ich Instagram eigentlich nur so als ein Begleitmedium, wo du nochmal zu folgen, irgendwie Bilder veröffentlichen kannst oder sowas, wo die Leute reinschauen.
Oder du musst es eben so machen, dass du über bezahlte Werbung gehst.
Dann kannst du dir die Reichweite kaufen.
Das kann eventuell was bringen, dass dir das neue Hörer reinbringt.
Aber einfach dir selbst jetzt einen Kanal aufbauen, mit dem du deinen Podcast dann bekannt machst.

Olli:

[36:32] Schwierig, glaube ich.

Markus:

[37:02] Also das hat sie ja auch, also die Nicola ja auch sehr deutlich herausgearbeitet, dass man eigentlich 50 Prozent der Zeit in den Vertrieb reinsetzen sollte oder ins Marketing.
Und wenn ich mir jetzt mal vorstelle, wie lange es dauert, einen Podcast zu erstellen, wenn man das auf die Personen umrechnet oder auch wie lange ich benötige, einen Artikel sauber zu schreiben mit der Zeit, die ich spiele.
Diese Zeit habe ich einfach gar nicht, dann noch 50 Prozent noch on top zu machen und die Kohle jemanden zu beschäftigen, habe ich auch nicht.
Und ja, von daher muss man auch einfach sagen, Olli, ich glaube, wir sind die Nische in der Nische. Es soll uns Spaß machen.
Und wenn wir dann mal ein paar hundert mehr bekommen, freuen wir uns.
Und ja, ich finde es einfach cool, dass wir uns jetzt auch untereinander ein bisschen besser vernetzen.
Das finde ich eigentlich das Geile und war dann auch echt glücklich über die Einladung von euch.

Anna:

[38:07] Aber ist das denn bei Podcasts so viel schwieriger als jetzt bei anderen Formaten?
Also ist das mit Marketing und Vertrieb da wirklich so viel mehr Aufwand als jetzt irgendwie bei einem YouTube-Kanal oder bei einem Blog?

Olli:

[38:18] Bei einem YouTube-Kanal, denke ich, da ist natürlich die Plattform jetzt wieder einfacher, weil YouTube an sich einfach eine etablierte Plattform ist, die du dann nutzt, auf der du schon sehr, sehr viele Nutzer hast.
Bei Podcasts ist das ja alles auch nicht so einfach. Auch darüber haben wir geredet, auch die Vergleichbarkeit oder Messung, wie erfolgreich ist dein Podcast, denn es ist halt relativ schwierig.
Du kannst dir deine Zahlen angucken und kannst auch sehen, wie die sich entwickeln, aber eine Vergleichbarkeit mit anderen, die ist wirklich schwer, weil du hast eben nicht dieses, wie bei YouTube, okay, dieses Video wurde so oft angeschaut, hat so und so viele Likes bekommen, das ist verteilt, du hast ja eben vieles, was über den RSS-Feed läuft und in irgendwelchen Podcatcher, da weiß ich dann, okay, wie oft wurde das runtergeladen, wie oft das am Ende gehört wurde, weiß ich aber nicht.
Da kriege ich von manchen, kriege ich das Feedback, zum Beispiel, wenn über Apple Podcasts gehört wird, da weiß ich dann auch, wer hat letzten Endes auch reingehört.
Spotify ist dann wieder eine ganz andere Nummer, denn die ziehen das gar nicht und die ziehen es nur einmal über den Feed und hosten es dann selbst in Spotify.
Das heißt, die sind in den Downloads gar nicht enthalten.
Dafür sehe ich auf Spotify dann aber, wie viele haben es gehört, wie viele haben wie lange gehört und so Sachen.
Aber man hat eben nichts, wo man dann sein Potenzial erkennt.
Ich weiß dann, okay, so und so viele Leute haben mich runtergeladen, mich gehört, aber weiß halt nicht, okay, wie sieht das denn bei anderen Podcasts aus?

Olli:

[39:48] Das sind halt einfach offene Fragen, die irgendwie alle haben.
Und deshalb denke ich halt, ja, YouTube ist da nochmal eine andere Sache.
Ein Blog ist vielleicht nochmal vergleichbar auch, weil um den zu bewerben und bekannt zu machen und sowas.
Und ich denke, einem Blog geht es ähnlich wie einem Podcast.
Auch das ist ja quasi eine Nische in der Nische.

Markus:

[40:10] Ja, der Blog hat es noch ein bisschen einfacher, weil der Blog erscheint bei Google ganz cool.
Du kannst da mit den Schlagwörtern arbeiten, du gibst halt bei Google ein, was weiß ich, Black Rose Wars Rebirth und dann gibst du ein Rezension und wenn du als Blog deine Hausaufgaben gemacht hast und die haben wir bei Brett und Pat häufig oder in der Vergangenheit hat Christian die sehr häufig gemacht und dann erscheinst du halt, wenn du Glück hast und ein gutes Ranking hast auf der ersten Seite.

Olli:

[40:44] Das könnten wir mit dem Podcast aber auch. Ich meine, wir haben ja auch unsere Seite, wo wir die Folgen hosten, ist auch WordPress.
Also im Endeffekt, ich glaube, wir sind da weit weg davon, das perfektioniert zu haben, aber wir könnten uns sicherlich auch für Suchmaschinen da optimieren.

Markus:

[41:01] Ja, sorry, wenn man das kurz noch einhaken kann. Das ist halt so ein Punkt.
Also ich schreibe meinen Bericht immer so, wie ich ihn schreiben würde.
Ich schreibe ihn nicht aus suchmaschinenoptimierter Sicht, aber ich gehe hinterher hin und mache diese Tipps, die die Suchmaschine mir gibt, damit er in diesem Text dann noch besser gefunden wird.
Da setze ich dann halt schon meine halbe, dreiviertel Stunde rein.
Und ich glaube, die Arbeit muss man sich einfach dann machen, damit...
Ja, man dem Leser das auch präsentieren kann.

Olli:

[41:38] Auf jeden Fall.

Anna:

[41:39] Ja, absolut.

Olli:

[41:40] Ich meine, du hast es gesagt, wir haben es ja auch da in der Session gesagt, wir machen das im Endeffekt ja alle als ein Hobby.
Und das heißt, in allererster Linie muss es Spaß machen.
Aber natürlich macht es auch Spaß, wenn man weiß, Leute lesen sich das auch durch oder hören sich das an oder schauen sich das an.
Und wenn man vor allem auch dann Feedback kriegt oder sowas.
Das ist ja schon was Schönes, wenn man eine positive Resonanz da auch bekommt.
Tatsächlich war, das möchte ich gerne noch abschließend dann zu der Session sagen und dann kommen wir in den YouTube-Bereich.
Eine Sache da noch ganz interessant, denn wir hatten einen in dem Workshop, bei dem es tatsächlich eine bisschen andere Sicht ist, denn der macht es hauptberuflich für den WDR 2 und hat da eine kleine Sendung, wo er eben im WDR 2 dann Brettspiele vorstellt Und da ist natürlich das Publikum ein anderes.
Da geht es eben nicht an die Vielspieler, die Kennerspieler, die Expertenspieler, sondern an eine richtig große Masse. Ich weiß gar nicht, was er gesagt hat, was da so das Potenzial ist.
Auf jeden Fall über eine Million, die das potenziell hören könnten.
Aber da muss er natürlich auch eher auf einem Einsteigerlevel rangehen, hat natürlich aber die Möglichkeit, viel, viel, viel mehr Leute zu erreichen.
Das war der Eike und mit dem habe ich übrigens auch gesprochen und da kann gut sein, dass wir mit dem demnächst genau zu dem Thema eine separate Folge machen.

Markus:

[43:06] Sehr geil.

Anna:

[43:08] Der war echt nett.

Olli:

[43:09] Dann, Anna, du warst beim Christian, Forma C.
Vielleicht noch ganz kurz, wer Forma C nicht kennt, das ist tatsächlich ein YouTube-Kanal, der vieles anders macht als andere Kanäle.
Denn die, das kann man glaube ich so sagen, scheißen auch auf den Algorithmus, denn die halten sich da so gar nicht dran an die Sachen, die man eigentlich machen müsste, um immer wieder in den Suchen aufzutauchen.
Zum einen hat er dafür, glaube ich, einen viel zu geringen Output.
Er macht aber einfach hochqualitative Videos und deshalb kennt ihn eigentlich auch fast jeder. Jeder und viele sagen immer wieder, dass er so ein Vorzeigebeispiel ist.
Ja, hat ja jetzt dann auch für die Jury zum Beispiel bei der Spiel des Jahresverleihung die Videos zu den Nominierten gemacht und so weiter.
Ja, um was ging es da bei Christian?

Anna:

[43:59] Genau, also Format C-Spiele, das macht der Christian ja gar nicht alleine, sondern auch mit seiner Frau, der Claudia, zusammen. Ach, das stimmt, genau.
Und die beiden, anders als wir, machen das halt auch hauptberuflich.
Also die haben beide, ich weiß gar nicht was genau, irgendwas mit Film studiert.
Und Christian hat auch seinen Abschluss in, ich glaube Experimentalfilm heißt das, gemacht.
Also die sind da wirklich extrem professionell dahinter.
Genau, und die Gruppe hieß Let's Filme Board Game, ein Making-of, wo Christian dann einfach so ein bisschen vorgestellt hat, wie die eigentlich so von der Idee bis zum fertigen Video eigentlich so einen Film dann, so einen Kurzfilm dann herstellen konnten.

Anna:

[44:39] Genau, da hat er sich auch sehr, sehr viel vorgenommen, wovon wir nur einen ganz, ganz kleinen Bruchteil geschafft haben, denn er hat auch ganz viel Equipment mitgebracht, was dann für viele, also da waren in dem Seminar auch viele, die selber Filme machen oder YouTube-Videos machen und da auch sehr interessiert dran waren.
Und die hat am Anfang einfach sehr viel aus seinem Equipment einfach vorgestellt und so ein bisschen gezeigt, dass wenn man mit YouTube anfangen will, was man denn dann eigentlich dafür braucht.
Und da haben wir ja sehr, sehr viel Zeit rein investiert. Das war aber auch echt spannend, weil das einfach so Einblicke sind.
Ich selber mache auch kein YouTube. Ich habe auf der Arbeit ein bisschen was mit YouTube zu tun und mit Filmen.
Aber das fand ich einfach total spannend, was das einfach für ein Riesenloch ist.
Und da kann man unendlich viel Geld rein investieren, um sich da überhaupt erstmal für auszustatten.
Genau, und du hast ja schon gesagt, dass deren YouTube-Account eher klein ist, aber die Videos, die die ja hochladen, einfach hochprofessionell gemacht werden.
Und da hat er dann auch so ein bisschen erzählt, mit was für einfachen Tools man da eigentlich auch reinkommen kann. Also er hat ein bisschen die Angst vor der Videoerstellung auch genommen.
Und er hat ja zum Beispiel immer so eine kleine Figur, die ja heißt Marc.

Anna:

[45:49] Und da hat er zum Beispiel auch vorgestellt, mit welchem Programm er den damals dann animiert hat.
Und das war auch irgendwie eine Vorlage, die er gar nicht selber gemacht hat.
Und hat dann auch einfach so ein bisschen das technische Know-how hinter der Videoerstellung vorgestellt.
Genau. Was aber, glaube ich, bei allen so ein bisschen angekommen ist, dass es irgendwie total schwierig ist, Brettspiele zu filmen oder Videos dazu zu machen, weil man ja irgendwie auch nicht viel anderes machen kann, als so das Cover in die Kamera zu halten und das Spielmaterial so ein bisschen zu präsentieren.
Und da hat er auch ganz coole Sachen gehabt.
Er hat so einen Slider, auf den man die Kamera stellen kann, der dann immer so hin und her fährt oder auch auf das Spiel dann zufährt und wieder zurückfährt, dass man darüber auch einfach ganz spannende Effekte machen kann.
Genau, also die Zeit bei ihm ging dann auch recht schnell vorbei, weil er einfach so unendlich viel sagen und erzählen konnte.
Das war unfassbar spannend, aber auch irgendwie, man hätte noch viel, viel mehr darüber reden können.
Man merkt, dass der wirklich ein Profi ist bei dem, was sie da mit ihrem YouTube-Kanal machen.

Olli:

[46:54] Ja, ein Profi und vor allem auch mit Leidenschaft dabei. Ja, absolut.

Anna:

[46:59] Für die beiden ist das ja auch nicht der Hauptberuf, dass sie da den YouTube-Kanal machen, sondern auch einfach nur ein Hobby, was nebenbei ist.
Die haben halt nur den großen Vorteil, dass sie das ganze Equipment durch ihre Hauptberufe eben haben.

Markus:

[47:11] Hättest du wahrscheinlich ein ganzes Wochenende mit ihm machen können.

Anna:

[47:14] Ja, der ist auch einfach ein Mensch, der absolut großartig reden kann und auch absolut großartig so eine Gruppe dann irgendwie damit interagieren kann.
Das hat ja schon wirklich echt toll gemacht. Ich bin ein großer Fan von ihm.

Markus:

[47:30] Merkt man gar nicht.

Olli:

[47:34] Ja, das ist schon immer cool. Ich habe da generell, also ich glaube, YouTube, das ist so vom Arbeitsaufwand her, gerade wenn man regelmäßig was machen will, dann schon nochmal ein ganz, ganz anderer Level.
Ich habe ja auch meinen Instagram-Kanal, da versuche ich auch fast täglich was zu posten und das frisst schon unheimlich viel Zeit.
Und das sind nur Fotos machen, ja.
Jetzt immer so ein richtiges Setting da noch aufbauen und was auch immer, das ist schon krass, die ganze Nachbearbeitung, was da alles noch kommt, ja.
Ja, und so ein Instagram-Kanal.

Anna:

[48:08] Da muss man ja eigentlich auch nichts für holen. So eine Handy-Kamera reicht ja in der Regel auch schon. Das ist ja bei einem YouTube-Kanal ganz anders.

Olli:

[48:15] Genau, da ist der Invest direkt ein ganz anderer.
Wobei, ich glaube, Hunter und Krohn haben damals auch mit einer Handy-Kamera angefangen.
Die hatten jetzt irgendwie, oder jetzt ist ja nur noch Hunter, die hatten irgendwie Zehnjähriges.
Und da habe ich tatsächlich mir mal den Spaß gemacht und habe mal ihr erstes Video mir angeschaut. Das war dann zu Love Letter nach der Messe 2013.
Und das war wirklich mit einer Handykamera gefilmt, glaube ich.

Markus:

[48:46] Ja, wobei der Hunter, glaube ich, genauso hibbelig in dem ersten Video war wie bei der 10 Jahre Jubiläumsfolge.

Olli:

[48:53] Das kann sein. sein.

Anna:

[48:57] Aber der hat es ja auch geschafft, damit selbstständig zu werden.
Ich glaube, der Einzige in Deutschland, der das geschafft hat.

Markus:

[49:31] Olli, nochmal zu FK, wo du dann sagst, was passiert in dem Moment, wo du davon leben musst?
Wie wirkt sich das auf deine Unabhängigkeit aus? Genau.

Olli:

[49:46] Und bei ihm ist es ja definitiv aus verschiedenen Kanälen.
Ich glaube, das ist tatsächlich jetzt bei einem deutschen Brettspiel-YouTuber ist, glaube ich, der Anteil, den ich von YouTube bekomme, dann noch geringer.
Also das ist, glaube ich, wirklich marginal.
Und dann hat er ja, glaube ich, auch ein Patreon-Programm. Dann hat er ja auch die BerlinCon noch am Laufen.
Dann hat er jetzt den Laden, den kleinen Laden.
Er hat ja die eigenen Merch-Sachen. Also das sind irgendwie ja gefühlt 20 Standbeine und trotzdem ist das alles nicht so easy peasy. Das ist leider halt wirklich so.
Es gibt, glaube ich, weltweit nicht allzu viele Content-Creatoren, die davon leben und richtig gut leben.

Anna:

[50:29] Das stimmt.

Olli:

[50:30] Da sieht es in anderen Bereichen doch etwas anders aus, wenn du dir da irgendwelche Videospiel-Twitch-Streamer oder sowas anschaust.
Aber gut, das wollen wir ja gar nicht machen.
Danach, nach diesen beiden Blöcken von Arbeitsgruppen, gab es dann zwei Podiumsgespräche.
Da müssen wir, glaube ich, nicht näher eingehen, denn im Endeffekt waren das eigentlich nur Zusammenfassungen aus diesen Arbeitsgruppen.
Und am frühen Abend gab es, oder späten Abend war das dann schon fast, das war dann direkt vorm Abendessen, glaube ich, gab es nochmal vier verschiedene Gesprächsforen.
Und zwar zum einen vom Valentin Köberlein, da ging es um Gesellschaft, Spiel und Realität.
Das Forum habe ich besucht. Dann hatten wir die Wiebke Warburg, Professorin für Pädagogik an der Uni Koblenz, Spiele und Diversität.
Der André Mark, der ist Game Development Manager bei Ravensburger.
Da ging es um Brettspiel und Kolonialismus.
Das hat die Anna besucht und die Sarah Klöver, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Konstanz, Spiel und Theater.
Der Markus hat da leider gar nichts besucht. Der musste nämlich, wie lange warst du unterwegs? Anderthalb, zwei Stunden. Autofahren?

Markus:

[51:48] Ja, genau. Ich musste nach Würges fahren, weil meine A-Jugend da ihr erstes Saisonspiel hatte.
Ich trainiere in der A-Jugend in der Rheinland-Liga und ja, das verpflichtet dann auch ein bisschen. Man will bei den Jungs dabei sein.
Aber es hat sich leider nicht gerechnet. Würges hat uns 4-2 abgeledert.
Aber ich hatte eine schöne Autofahrt, konnte Podcast hören und habe mich abends tatsächlich wieder auf die Gruppe gefreut.

Olli:

[52:15] Sehr gut. Ja, aber Respekt dass du da auch wieder zurückgekommen bist.
Gut, dann Anna, willst du mal anfangen?

Anna:

[52:24] Genau, ich war ja bei dem André Mack und der hat vor allem über das Spiel Puerto Rico geredet, ein bisschen davon Einblicke gegeben.
Das wurde ja schon 2002 herausgegeben, eben bei Ravensburger in der Alea-Reihe und wurde hinterher ganz stark kritisiert, weil es ja eben so ein Kolonialismus-Thema hat und eben auf dieser Insel spielt, dessen Vergangenheit ganz extrem vom Sklavenhandel oder von Sklaven und dem Kolonialismus eben geprägt ist und das in dem Spiel gar nicht so wirklich rüberkam oder auch ein bisschen runtergespielt wurde und gar nicht kontextualisiert wurde.

Anna:

[53:03] Und da hat Ravensburger einfach hinterher, ich weiß gar nicht ab wann, ob das direkt war, als das Spiel rauskam oder später. Auf jeden Fall haben die da wirklich viel Kritik bekommen, auch aus verschiedenen Teilen der Welt, also gerade ja dann auch aus Amerika und eben auch von einem Puerto Ricaner selber, der sich über das Spiel ausgelassen hat und in einem YouTube-Video, ich weiß gar nicht mehr, wie der hieß, davon hat André dann erzählt, der hat in einem YouTube-Video dann quasi erzählt, wie man das Spiel eigentlich besser machen könnte und wie man das besser kontextualisieren könnte, damit eben die Geschichte von Puerto Rico und den Einwohnerinnen und Einwohnern nicht so ganz aus dem Kontext gerissen wird.
Und das fand ich total spannend, weil das ja auch wieder diesen Kulturgute-Aspekt einbringt und auch das, was FK ja dann ganz groß macht, dass Spiele eben mehr sind als das Spiel an sich, sondern eben auch Themen behandeln, die ja auch etwas mit unserer realen Welt zu tun haben.
Und gerade solche historischen Themen, da muss man ja einfach aufpassen, dass man da niemanden verletzt und niemanden diskriminiert.
Was da bei dem Spiel dann leider passiert ist, aber man muss auch sagen, Es ist ja schon 22 Jahre alt.
Damals hat man das einfach nur nicht so gesehen. Damals waren solche Thematiken einfach nicht so präsent, wie das heutzutage ist.

Anna:

[54:14] Und Ravensburger hat sich dann eben dazu entschlossen, das Spiel nochmal neu aufzulegen und das Thema nicht zu ändern, sondern beizubehalten, aber in einen Kontext einzubringen, dass es dann eben nicht diskriminierend oder bleidigend gegenüber den Menschen in Puerto Rico ist.
Und das haben sie mit riesigem Aufwand gemacht.
Die hatten extra auch einen Kulturberater dann angestellt, der mit denen zusammen das Thema dann wieder neu umgesetzt hat.
Die haben das auch komplett neu gezeichnet, also die Illustrationen ganz geändert.
Genau, und haben dann eben ja diese Neuauflage rausgebracht, wofür sie dann wohl auch recht gutes Feedback bekommen haben.
Also die Neuauflage hat jetzt auch nicht die Tageszeitungen irgendwie regiert und da ist nicht auf Titelblätter oder sowas gekommen, aber die Leute, die sich dafür interessiert haben, haben dann auch positives Feedback dann zurückgegeben.
Und das war ein Projekt, was auch von dem André selber dann angestoßen wurde, was auch mehr so ein Herzensprojekt für ihn war, weil Puerto Rico zwar so ein Dauerbrenner ist, der sich immer verkauft, aber jetzt auch nicht das Spiel ist, was deren absoluter Verkaufsschlager ist.

Olli:

[55:17] Das könnte es jetzt ja aber noch werden, denn jetzt kommt ja die Version von Awakened Realms.

Anna:

[55:22] Ja, stimmt, stimmt. Ja, dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt.
Aber insgesamt war das ein Projekt, was wohl einfach extrem zeitaufwendig war und auch sehr viel Geld gekostet hat, eben weil es so lange gedauert hat und dann auch externe involviert wurden.
Aber ein Projekt, was sich ja zumindest gelohnt hat, um es einfach richtig zu stellen und dann auch einfach dem Kulturgut irgendwie etwas mehr wieder gerecht zu werden.
Er hat so ein bisschen Einblicke gegeben in seine Arbeit bei Ravensburger und wie die dann bei der Neuauflage vorgegangen sind.
Und dann gab es auch eine relativ große Diskussion darüber, ob solche schwierigeren Themen eigentlich in Brettspielen auch vorkommen sollen und wie man damit wirklich umgehen kann.
Denn ein anderes Beispiel ist ja Mombasa, wo es ja auch um Kolonialismus geht, was dann aber mit SkyMinds einfach ein anderes Thema bekommen hat.

Olli:

[56:14] Das ist witzig, dass du das jetzt sagst, weil genau das kam mir direkt in den Sinn, wo ich gedacht habe, okay, ich finde es eigentlich cool, dass sich Ravensburger hier die Arbeit gemacht hat, das dann korrekt aufzuarbeiten, weil ja genau, bei Mombasa hat man einfach gesagt, komm, ich mache das irgendwo ins Weltall, weil beide Spiele an sich rein von der Mechanik ja coole Spiele sind und man bei dem einen aber wirklich ja dann auch was reingesteckt hat und gesagt hat, Nee, komm, ich mache nicht den einfachen Weg, sondern ich versuche, mit diesem schwierigen Thema umzugehen, anstatt jetzt zu sagen, komm, ich nehme halt einfach ein beliebiges Space-Setting.

Markus:

[56:49] Und genau das hätte ich mir eigentlich bei Mombasa gewünscht, weil damit gibt man dem Spiel ja erst eine Wertschätzung und eine Kultur.
Ja, einfach nicht zu sagen, hey, sorry, ich habe damals in den Klo gegriffen oder habe es ein bisschen platt gemacht, weil ich es besser damals nicht wusste.
Aber jetzt nehme ich Katzen, Weltall, Elfen, Trolle und mache eigentlich das gleiche Spiel, aber packe es irgendwo in einen kulturlos gelösten Kontext rein, wo ich eigentlich jeder Kritik erhaben bin, wo ich mich auch keiner Kritik aussetze.
Und das ist für mich genau der falsche Weg.
Also da ist Puerto Rico eigentlich genau das richtige Beispiel und diesen Weg hätte auch Mombasa gehen müssen und sagen, hey, wie können wir das, was damals da auch passiert ist, so abbilden, dass auch die Menschen sich gesehen fühlen.
Man muss sie ja nicht überzeichnen oder schön zeichnen, aber einfach die Situation so darstellen, wie sie damals nun mal war.
Und das kann auch über eine Anleitung gehen, über eine Erläuterung.
Und da hat Mombasa meines Erachtens so viel verpasst, um auch diesem Kulturanspruch noch stärker gerecht zu werden.
Und da bin ich beim André 100 Prozent dabei. Das fand ich echt cool. Ja.

Anna:

[58:18] Das war auch das Fazit so in unserer Runde, dass eigentlich alle das sehr schade finden hier mit Katzen und Weltall.
Das war auch die beiden Themen, die dann immer gefallen sind, dass das irgendwie natürlich auch schöne Themen sind, die Spaß machen, aber dass so ein tieferer Gedanke hinter den Spielen dadurch komplett verloren geht, was dann alle auch wirklich sehr, sehr schade fanden, weil sowas ja auch einfach Potenzial bietet.
Es gibt ja nun mal auch an Schulen viele Menschen, die irgendwie Brettspiele in ihren Unterricht einbeziehen, weil man da ja auch unendlich viel dran lernen kann.
Und auch an so einem Puerto Rico, was die Situation damals eben nicht richtig darstellt, kann man ja auch unendlich viel lernen, wenn man darüber einfach ins Gespräch kommt und solche Themen dann komplett auszublenden, weil man eben Angst davor hat, Menschen nicht zu repräsentieren oder zu verletzen.
Ist auch irgendwie nicht der richtige Weg, finde ich.

Olli:

[59:06] Aber da finde ich auf der anderen Seite dann auch cool, dass eben der aus Puerto Rico, der dieses Video gemacht hat, auch nicht nur angeklagt hat, sondern gesagt hat, hey, so könnte man es besser machen.
Weil das ist ja auch der Punkt, wenn ich da direkt einfach nur den puren Hate abbekomme, weil ich eben einen Fehler gemacht habe, dann trauen sich vielleicht viele Verlage auch nicht mehr dran und sagen, nee, komm, wir gehen den einfachen Weg.
Hauptsache, wir kriegen hier nicht einen Shitstorm. Und dann ist das natürlich, das ist ja auch konstruktive Kritik.
Hey, das habt ihr nicht gut gemacht, aber so könntet ihr es besser machen.
Und das finde ich so ein schönes Zusammenspiel, was da passiert ist.

Anna:

[59:42] Ja, absolut. Das finde ich auch. Ganz spannend war auch, dass der Heiko Klinge, ein Redakteur von der Gamestar, mit in der Runde drin saß und dann auch irgendwann meinte, dass ihn diese ganze Diskussion, die wir da hatten, an vor zehn Jahren in der digitalen Spielebranche erinnert hat, weil die digitalen Spiele einfach viel, viel weiter sind.
Und da solche Themen einfach dann schon vor Jahren diskutiert wurden und man da auch schon einen Weg gefunden hat und bei digitalen Spielen ja auch viele kritische Themen vorkommen und da ja auch einen großen Teil bilden.
Da hat er sich sehr in die Vergangenheit zurückversetzt gefühlt.

Olli:

[1:00:18] Das hat er, glaube ich, über das Wochenende mehrmals.

Markus:

[1:00:21] In eine Zeit vor den einen Millionen Klicks, die sie kriegen.

Anna:

[1:00:28] Also was dann am Ende ein bisschen schade war, also was heißt schade, Andre hat dann auch so ein bisschen das Fazit gezogen, dass es für deren Verlag auch einfach viel zu viel Aufwand ist, Themen so stark zu recherchieren und auch mit Kulturberatern dann zusammenzuarbeiten, dass wir wahrscheinlich eine lange Durststrecke haben werden und eben viel Wald, Katzen und Welt erst mal auf uns zukommen, bis sich Verlage wieder mehr trauen.

Olli:

[1:00:52] Ja klar, weil ich meine, am Ende muss ein Verlag halt einfach auch Geld verdienen damit.
Und wenn das dann in keinem Verhältnis steht, dann wird es natürlich auch schwierig.

Markus:

[1:01:02] Ja, und da verdienst du nun mal mit einem Spiel, was Dorfromantik heißt oder Mikro-Makro, verdienst du halt deutlich mehr, weil einfach der Aufwand nicht so groß ist.
Auch wenn es keine schlechten Spiele sind.

Anna:

[1:01:22] Das stimmt. Hoffen wir mal, dass sich da doch mehr Verlage mehr trauen und doch etwas tiefere Themen mitbehandeln.
Es muss ja auch nicht jedes Spiel sein, aber ein paar werden ja schon schön.

Olli:

[1:01:34] Ja, ich war wie gesagt bei dem Valentin Köberlein von der Uni Konstanz und da ging es um Gesellschaftsspiel und Realität und wo Spiel und Realität irgendwie ineinander greifen und sich gegenseitig beeinflussen.
Das war auch eine ganz coole Runde, was mir da besonders hängen geblieben ist.
Er hatte da ein Beispiel aus den USA und zwar ging es um Monopoly.

Olli:

[1:02:03] Das es ja schon jetzt über 100 Jahre gibt.
Und was ich nicht wusste, in Deutschland ist das eben auch nicht so, aber die englischen Straßennamen, die kommen oder stammen ursprünglich aus Atlantic City.
Also all diese Straßen gab es tatsächlich oder Viertel so in Atlantic City und so wurde das für das Spiel in der Ursprungsform dann angelegt.
Ich weiß jetzt nicht mehr genau, war das dann in den 30er Jahren oder so, da hat man in Atlantic City darüber nachgedacht, zwei dieser Straßen, zwei oder drei, umzubenennen.

Olli:

[1:02:34] Und dann haben tatsächlich damals, weil auch da war Monopoly schon ein relativ bekanntes Spiel, es gab dann tatsächlich auch für den Tourismus ausgelegte Touren durch Atlantic City, wo man die Monopoly-Straßen abgefahren ist und so weiter.
Und da haben tatsächlich dann damals die Parker Brothers, die das Spiel ja herausgebracht haben, einen Brief geschrieben an Atlantic City, an den Stadtrat, ob sie das denn wirklich machen wollten, diese Straßen umzudennen, wo die doch jetzt jeder auf der ganzen Welt kennen würde.
Und am Ende hat man sich tatsächlich dagegen entschieden.
Die Straßen haben den ursprünglichen Namen behalten. Die gingen sogar noch einen Schritt weiter, denn von einem Viertel, das hatte man in Monopoly selbst falsch geschrieben.
Jetzt komme ich natürlich nicht mehr auf den Namen, aber im Original war es, glaube ich, mit E und in Monopoly war es mit I geschrieben.
Und da haben die Parker Brothers dann vorgeschlagen, da ja viel mehr Leute mittlerweile Monopoly kennen als Atlantic City, dass man das Viertel doch vielleicht einfach umbenennen sollte, dass es dann so heißt, wie es auch im Spiel ist.
Das haben sie dann aber letzten Endes nicht gemacht.

Markus:

[1:03:41] Wie geil ist das denn?

Olli:

[1:04:10] Weltkakasson. Das ist aber natürlich eher scherzhaft.

Anna:

[1:04:14] Ja, das ist schon ganz spannend. Man sieht hier auch, wie die Gesellschaft dann einfach Einfluss darauf hat, wie Brettspiele sich entwickeln.
Also, dass momentan ja auch einfach so viele Spiele sich dem Thema Umweltschutz und sowas annehmen, das kommt ja auch nicht von ungefähr, sondern das ist ja dann auch eine Wechselwirkung, dass Brettspiele einerseits ja auf Atlantic City Einfluss haben, aber ja auch natürlich solche aktuellen, Diskussionen und Themen, die uns momentan, beschäftigen, natürlich auch sich sich in Brettspielen wiederfinden.

Markus:

[1:04:41] Wobei ich das auch ganz schade finde, dass die Verlage das so vehement steuern.
Also bei Living Forest war es ja eigentlich ein Wikinger-Thema gewesen, was der Autor geplant hatte.
Und dann wurde halt dieses Living Forest-Thema drübergelegt.
Weil das wahrscheinlich sich aktuell besser verkauft.
Also Mischwald ist ja auch eigentlich Das ist eigentlich genau das Produkt dieser Entwicklung.
Wenn man sich Aschenova dann anschaut, Erde anschaut, Living Forest, dann ist ganz klar, dass sich ein Mischwald sehr, sehr gut verkauft. Ja.

Olli:

[1:05:26] Und da ist natürlich dann die Sache, da greife ich jetzt schon so ein bisschen vor, aber das wäre jetzt eh das Nächste.
Am Sonntag bei der abschließenden Podiumsdiskussion ging es ja auch so ein bisschen um das Interpretieren eines Brettspiels und auch Interpretieren, was wollte denn der Autor oder Designer des Spiels damit bewirken?
Und dann sehe ich ja in einem Beispiel von Living Forest ja eigentlich nichts, denn der wollte ein Wikinger-Spiel machen und das ganze Thema kam dann vom Verlag.
Also kann da ja zumindest von der Aussageintention des Autors nicht mehr viel übrig geblieben sein dann.

Markus:

[1:06:05] Ja, natürlich nicht. Also Stefan Feld, soweit ich weiß, liefert eigentlich ja nur noch Mechaniken.
Und dann entscheidet der Verlag letztendlich, was daraus gemacht wird.
Und auch das finde ich okay, dass Stefan Feld also sagt, hey, ich gehe eher diese Spielmechanik für mich austüfteln, ich verstehe mich da eher als Mechanikerfinder und man dann halt gucken muss, was setze ich um.
Wo gegen Matthias Wigge halt gesagt hat, ey, ich mag den Münsteraner Zoo und ich möchte ein Spiel entwerfen, was dieses Zoo-Thema irgendwo mit aufgreift und ja, aber...
Du hast die Podiumsdiskussion oder den Abschluss schon mit reingebracht.
Das fand ich für mich eigentlich super spannend, dass ich als kulturschaffender Journalist, wie ich mich jetzt auch ganz gerne bezeichne, durchaus auch mutiger sein darf, auch mal ein bisschen zu interpretieren oder andere Sachen zu schreiben mit einem vielleicht etwas höheren Anspruch Oder Querverweis oder Augenzwinkern.
Also fand ich ganz cool.
Und ich glaube, ihr gerade auch als Podcaster könnt das ja auch ganz cool über euer Medium ganz gut machen, oder? oder?

Olli:

[1:07:32] Ja, und ich denke, der Punkt da ist ja einfach und damit sind wir eigentlich wieder zurück zu dem, was wir ganz am Anfang gesagt haben oder was Efka gesagt hat, auch wenn sich der Autor oder Designer nichts dabei gedacht hat, kann man trotzdem Fragen stellen und kann trotzdem, bewerten, interpretieren, was ist jetzt trotzdem mit einem macht und ich denke, das ist da ganz wichtig.

Anna:

[1:07:57] Das macht ja die Jury Spiel des Jahres auch immer ganz groß, das ist dass es ja nicht nur um das Spiel an sich geht, sondern den Akt des Spielens.
Allein dadurch, dass man ja eben mit anderen in Kontakt ist und sich auch einfach während des Spielens austauscht und irgendwie Momente hat, emotionale, dass das ja auch viel einfach dazugehört.
Was natürlich in solchen Rezensionen oder Kritiken ja auch dann immer relativ groß gemacht werden kann.
Wenn man irgendwie eine Assoziation beim Spielen hat mit, was weiß ich, bei Dorfromantik, zieht man sich immer zurück von irgendwie den ganzen Krisen jetzt in unserer heutigen Zeit. Heißt, warum sollte man das dann nicht auch mit in seine Kritiken einbringen und da dann auch hinschreiben oder so?

Olli:

[1:08:35] Genau. Vielleicht nochmal kurz abschließend. Also am Sonntagmorgen gab es dann eine relativ lange Podiumsdiskussion. Das Ganze wurde eingeleitet mit einem Beitrag oder einer Präsentation vom Lino Virag.
Der ist Medienkulturwissenschaftler und hat sich da so ein bisschen drauf bezogen, ja, welche Fragen man an ein Spiel stellen kann und wie man ein Spiel interpretieren kann.
Das war eine sehr interessante Herangehensweise. Er hatte dann auch so drei Beispiele da gebracht, wo er drei Spiele so kurz kritisiert hat auf eine ziemlich andere Art und Weise, wie man das so gewöhnt ist.
Und dann gab es eben die Podiumsdiskussion, die dann eben auch sehr interessant war, denn da war zum einen dann die Katrin Ullmann dabei, die freie Journalistin und Theaterkritikerin ist und eben der Heiko Klinge von GameStar, also ein Videospielkritiker.
Und hier wurde dann, geleitet wurde das Ganze vom Harald Schrapas und hier wurde dann so ein bisschen diskutiert, ja, wo denn so die Unterschiede oder auch Gemeinsamkeiten von einer Brettspielkritik, einer Theaterkritik und einer Videospielkritik sind und wo sich das eine vielleicht zu dem anderen hin entwickelt, wo wir von den anderen noch lernen können.
Was habt ihr da so mitgenommen aus dieser Diskussion?

Markus:

[1:09:54] Also, okay. Für mich war der Beste oder der mir am meisten gefallen hat, der Redakteur von der GameStar, weil ich fand das sehr, sehr cool, dieses, ja...
Eine Identität kreieren. Das, was eigentlich wir ja alle machen und auf sehr spezielle Art und Weise machen.
Und da habe ich mich sehr wiedergesehen gefühlt und auch bestärkt gefühlt.

Markus:

[1:10:28] Weil die Art und Weise, wie wir jetzt zum Beispiel bei Brett und Pat Rezensionen schreiben, unterscheidet sich halt von anderen.
Wir schreiben selten Mechaniken, gehen auch gar nicht auf Spielregeln oder auf Wertungen ein.
Bei uns kommt die Emotion auf den Tisch oder der Zerriss oder mal eine Geschichte, die wir mit dem Spiel erlebt haben.
Und da setze ich auch manchmal in einen Bericht sehr viel Zeit und Herzblut rein, auch sehr viel Arbeit mit Umformulieren und Wegschmeißen und da hat er eigentlich so ein bisschen mich bestärkt, weil er gesagt hat, ja, wir haben was weiß ich, 1,5 Millionen Klicks auf unserem YouTube-Kanal, auf den Shorties und auf unseren kurzen Reviews, aber wir schreiben oder wir machen halt auch lange Rezensionen für eine kleine Handvoll und klar sind die deutlich größer, diese kleine Handvoll bei den Videospielen, Aber wenn ich nun mal so ein paar treue Leser habe oder Spieler, die sich für Tsukuyomi interessieren oder die Super Fantasy Brawl gerne auf den Tisch nehmen.

Markus:

[1:11:46] Dann möchte ich für diese paar Leute auch mein ganzes Herzblut reinsetzen und auch vielleicht doppelt so viel Zeit wie in ein anderes Spiel investieren.
Weil das ist das, was mich dann auch...

Markus:

[1:12:02] Mein inneres Engagement irgendwo befriedigt und meinen Ansatz auch gerecht wird.
Und das fand ich halt geil, dass der mich da so ein bisschen bestärkt hat und das eigentlich auch genauso sieht.

Anna:

[1:12:15] Ja, das ist bei dem Lino Virag ja genauso gewesen.
Er hat ja auch mehr oder weniger gesagt, dass er gar nicht weiß, ob überhaupt Leute seine Rezensionen lesen, weil sie einfach so seiner Art sind und sowas anderes als das, was man üblicherweise liest, dass man irgendwie gar nicht weiß, ob die Menschen das überhaupt wirklich interessieren.
Und so über die Hand voll hinaus, die man damit dann eben gut erreichen kann.
Ich fand es auch ganz spannend, dass man da doch auch gemerkt hat, wir waren ja einfach auch sehr, sehr viele Influencer aus ganz unterschiedlichen Bereichen da und dass jeder irgendwie so seinen eigenen Weg hat, seine Kritiken zu machen und wie viel man einfach auch von den anderen Bereichen lernen kann.
Also klar, digitale Spiele hängen viel mit analogen Spielen, mit Brettspielen zusammen, weil man ja viel ähnliche Erfahrungen dabei macht.
Deswegen finde ich das ganz spannend, da auch so ein bisschen Einblicke dann zu bekommen, weil sie ja einfach weiter sind in ihrer Entwicklung und da einfach auch so Einblicke und Input zu bekommen, wie man sich selber auch ein bisschen weiterentwickeln kann.
Und was ich ganz spannend fand, dass die Theaterkritikerin ja auch ziemlich deutlich gemacht hat, dass ihr Beruf eigentlich ziemlich auf dem absteigenden Ast ist, dass solche Kritiken einfach viel weniger gelesen werden oder viel weniger gewertschätzt werden, weil auch einfach nicht mehr so viele Leute ins Theater gehen und das einfach kein Medium mehr ist, was so viel wertschätzt.

Anna:

[1:13:40] Konsumiert, rezipiert wird. Das ja bei uns eher dann zumindest, wenn ich jetzt schon vorgreifen kann auf das Schlusswort von Maren Hoffmann, dass wir ja eher noch so auf so einem aufsteigenden Ast sind, dass wir ja gerade eher dabei sind, uns auch zu finden und zu gucken, wie man die Brettspielkritik eigentlich besser machen kann oder wie man noch weiterkommen kann und die eben auch größer zugänglich machen kann, was ja auch ein großer Unterschied war, fand ich.

Markus:

[1:14:06] Ja, aber da habe ich mich auf der Nachhausefahrt habe ich mir genau diese Frage gestellt.
Warum ist Theater auf dem absteigenden Ast und warum sind die Brettspiele auf einem boomenden Ast?
Und ich glaube einfach, dass Brettspiele irgendwann erkannt haben, dass Innovation und Zugänglichkeit und ein breites Angebot und viele Kanäle sehr, sehr zielführend sind und auch die Qualität.
Und Theater, ich meine, ich habe selber auch studiert und würde mich jetzt schon als interessiert bezeichnen.
Mich packt im Theater einfach zu wenig. Dieser Zugang ist nicht da.
Und das Spielen als gemeinsames Erleben, das gibt es ja fast nirgends wo.
Also die Videospiel-Community kriegt das Ganze ganz cool hin, indem sie nämlich Online-Shooter oder Online-Sachen generiert, wo man abhängig voneinander ist.
Ich komme in World of Warcraft vielleicht nur weiter, wenn ich einer starken Gilde angehöre.

Markus:

[1:15:25] Ich spiele gerne Sport, weil ich da etwas gemeinschaftlich erleben kann und das ist auch die Stärke des Brettspiels und die kommt immer weiter zu tragen.
Auch über diese ganz vielen neuen Kanäle, deduktive Brettspiele, Immersion, erzählende, kooperative, Legacy-Dinger, das gab es ja früher alles gar nicht in dem Ausmaß.
Ja, Pen & Paper, da warst du ja der Obernerz unter den Obernerz.
Und das ist ja heute auch dank dieser Cross-Feature, Stranger Things, Big Bang Theory, ist das ja heute alles auch massenkompatibel geworden und da ist das Theater eigentlich in seiner angestaubten Rolle völlig hängen geblieben.

Olli:

[1:16:15] Ich frage mich nur immer so ein bisschen, inwieweit das wirklich so boomt mit den Brettspielen.
Oder ob jetzt, Markus, du hast auch gesagt, du bist relativ neu in der Bubble während Corona.
Mir geht es ja ähnlich, ob wir es nur ganz anders empfinden, weil wir jetzt in der Bubble sind.
Mein Empfinden ist so, dass auf einmal, also in meinem Leben sind Brettspiele jetzt halt irgendwie omnipräsent.
Die waren irgendwie schon immer da, jetzt sind sie aber täglich da.
Und deshalb habe ich so das Gefühl, ey, Brettspiele, da hat sich ja mega was entwickelt.
Aber eigentlich habe ich mich in diese Richtung entwickelt. In meinem Freundeskreis, vor allem in meinem Freundeskreis, so bevor das alles losging, sind Brettspiele noch genauso unten, wie sie immer waren, leider.
Also deshalb hat sich da bei mir zum Beispiel gerade was den Freundes- und Bekanntenkreis geht ja auch viel gedreht.
Ich habe jetzt einfach mit anderen Leuten zu tun, aber die Leute, mit denen ich vorher zu tun hatte, die spielen immer noch genauso wenig Spiele wie vorher.
Ich habe jetzt einfach mit Leuten zu tun, die viel mehr spielen, aber auch das schon vorher getan haben.

Markus:

[1:17:21] Aber ich glaube einfach, ich meine, die nackten Zahlen sprechen ja für sich, dass diese Branche einfach einen Umsatz plus verzeichnet.

Anna:

[1:17:30] Das hängt aber auch viel damit zusammen, dass da Puzzle mit reingezählt werden, die gehören mit zum Wettspielen.

Markus:

[1:17:36] Ja, aber es ist ja nun mal ein Plus und liegt es daran, dass ich jetzt einfach deutlich mehr Geld ausgebe und Olli.
Aber ich gebe dir recht, auch mein Freundeskreis hat sich wahrscheinlich, ich glaube wir zwei haben die gleiche Entwicklung genommen.
Aber ich sehe halt einfach auch, dass ich Nichtspieler außerhalb meines Freundeskreises durch gezielte Spiele, wie zum Beispiel Hitstar, Dorfromantik, Cascadia, dass ich die packen kann.
Ja, ich werde die nicht zu einem Black Rose Wars packen, aber ich merke, dass auch durch die Tatsache, dass ich viel spiele, meine Kinder viel spielen und die das auch wieder mit in andere Familien nehmen und diese Zugänglichkeit einfach höher ist.
Also jetzt nicht exorbitant höher, aber ich glaube schon, dass sich da alleine durch auch das breite Portfolio der Brettspiele unwahrscheinlich viel tut.
Also ich sage immer allen Nichtspielern, die ich kennenlerne, lass mich dich eine Viertelstunde beraten, ich finde das passende Spiel für dich.

Markus:

[1:18:59] Und da bin ich 100% überzeugt von, dass es für jeden nicht spielenden Depp, der da draußen rumrennt, das passende Spiel gibt.

Olli:

[1:19:08] Ich schicke dir mal meine Frau vorbei. Für die habe ich es noch nicht gefunden.

Markus:

[1:19:15] Tut mir leid.

Anna:

[1:19:16] Ich glaube auch, dass sich das ein bisschen ändert durch die ganzen Experten-Spiele, die jetzt auch einfach viel, viel mehr kommen.
Dass sich die Altersstufe auch einfach ändert, dass Brettspiele nicht mehr einfach nur Kinderkram sind, womit man sich früher beschäftigt hat. sondern dass viel, viel mehr jetzt auch in ältere Generationen reingeht.
Das kann man ja auch bei digitalen Spielen genauso beobachten, dass das nicht mehr nur Kinder und Jugendliche sind, sondern durch die steigende Komplexität und ja auch einfach die Preise.
Brettspiele ja auch einfach immer teurer werden, man sich das erst später leisten kann. Das verändert, glaube ich, auch ziemlich die Art, wie Spiele wahrgenommen werden.

Markus:

[1:19:48] Ja, und ich glaube tatsächlich, dass Brettspiele noch weiter kommen werden, weil einfach der Zugang zu Brettspielen leichter wird.
Die größte Hürde ist ja für viele eigentlich die Anleitung zu einem Brettspiel, aber dadurch, dass es mittlerweile auch ganz coole Tutorials gibt und die Verlage das auch hinbekommen, YouTube-Videos, QR-Codes und so weiter mit ranzubringen, sinkt diese Hürde meines Erachtens, die es früher halt nicht gegeben hat.
Früher brauchtest du ja zumindest eine sehr hohe Lesekompetenz und Abstraktionskompetenz, um eine Anleitung auf den Tisch zu bringen und das dann auch noch anderen Menschen zu erklären.

Olli:

[1:20:34] Da muss auf jeden Fall noch viel passieren. Ich glaube, das ist einfach der Hauptvorteil von den Videospielen, Weil da spielst du einfach los und das Spiel bringt dir das Spielen bei und das ist sicherlich die größte Einstiegshürde bei Brettspielen, auch wenn man da sicherlich auf einem richtigen Weg ist, aber da ist glaube ich noch viel Potenzial, das noch besser zu machen.
Denn ich glaube, das ist auch so der größte Fehler, den man oft so macht, wenn man so Spiele bewertet. So für wen sind die denn eigentlich?
Dann ist ja ein Unterschied.
Gehe ich zu dieser Person hin und erkläre dem das Spiel oder gebe ich dem das Spiel mit und sage, schau dir das mal an?
Und da würden einfach in der Version 2 sehr, sehr viele scheitern.

Markus:

[1:21:18] Ja, absolut. Also selbst ich. Also ich habe mal den Riesenfehler gemacht und ich wollte an einem Montagabend, wo meine Frau müde von der Arbeit kam und meine Tochter, die Kleine, da gesessen hat und ich den ganzen Tag Bock hatte und Spirit Island gelesen habe, wollte ich abends um 20 Uhr Spirit Island mit denen durchdrücken.
Und es hat eigentlich dazu geführt, dass zwei Menschen dieses Spiel gehasst haben und dieses Spiel einfach nur verbrannt war und ich da fast heulend davor gesessen habe, aber es ist doch so ein schönes Spiel, aber ja, ich habe es selber verhauen. Schade.

Anna:

[1:21:59] Ja.

Markus:

[1:22:02] Es hat seitdem nie wieder jemand mit mir gespielt.

Anna:

[1:22:05] In der Familie.

Olli:

[1:22:07] Aber Spirit Island kann man doch auch ganz gut Solo spielen.

Markus:

[1:22:09] Ja, ich finde Solo aber doof.

Olli:

[1:22:11] Ah, okay.

Anna:

[1:22:14] Ich mag ja generell lieber kompetitive Spiele. Ich bringe sowas Kooperatives selten auf den Tisch.

Markus:

[1:22:21] Genau, sehe ich eigentlich auch so.

Olli:

[1:22:24] Ich spiele ja ganz gerne eben so Story-Games.
Die sind ja oft Koop. Also auch irgendwelche Dungeon-Crawler und so Geschichten, da mag ich das.
Wenn es so Richtung Euro und so geht, das spiele ich definitiv auch lieber gegeneinander. Ja, definitiv.

Markus:

[1:22:44] Spielst du auch Arkham-Horror, LCG und sowas?

Olli:

[1:22:46] Das tatsächlich nicht. Ich bin ziemlich tief in Marvel Champions drin.
Dann noch Arkham dazu. Jetzt fange ich gerade an, ganz, ganz tief in Star Wars Unlimited reinzurutschen.
Ja, und mit diesen Kartenspielen, egal ob jetzt Living Card Games oder Trading Card Games, das sind halt Geldgräber.

Markus:

[1:23:08] Ja, in der Tat.

Verabschiedung

Olli:

[1:23:12] Gut, ich würde sagen, wir packen es. Ich bedanke mich nochmal ganz, ganz herzlich bei euch beiden.
Es war mir eine große Ehre, euch heute hier mit dabei zu haben.
Ich hoffe, wir sehen und hören uns bald wieder.
Spätestens in Essen, denke ich, sehen wir uns wieder. oder ich weiß nicht, seid ihr in Dortmund auf der Spieldocht?

Anna:

[1:23:33] Nein.

Olli:

[1:23:34] Okay. Anna, dann sehen wir uns da. Ja. Dann macht's gut, ihr beiden.

Markus:

[1:23:39] Vielen Dank für die Einladung. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Olli:

[1:23:42] Gerne, gerne.

Anna:

[1:23:43] Ja, vielen Dank. Ich fand's auch sehr cool. Ein netter Austausch.

Olli:

[1:23:46] Ja, auf jeden Fall. Okay. Macht's gut. Ciao, ciao.

Markus:

[1:23:49] Ciao.

Soundboard:

[1:23:50] Das war's auch schon wieder bei The Board Game Theory. Danke fürs Einschalten und wenn ihr mögt, hören wir uns nächste Woche schon wieder.
Für Fragen, Wünsche oder Anregungen besucht gerne unseren Discord, Schreibt uns auf Instagram oder per Mail an info at theboardgametheory.de oder schickt eine Postkarte.
Wir würden uns außerdem darüber freuen, wenn ihr uns bei Spotify, Apple oder wo ihr uns sonst so hört, ein Abo und eine Bewertung dalasst.
Vielen Dank und bis bald.

Soundboard:

[1:24:20] Zu unserem Filmspektrum haben wir heute zwei intime Kenner der Materie ins Studio gebeten. Den Filmkritiker der Offenbacher Rundschau, Herrn Heiner Kriegel, und den Leiter der Hochschule für Film und Fernsehen in Bebra, Herrn Professor Wolf Lemmer.
Wir wollen heute anhand eines betont heiteren Filmes auch einmal die Unterhaltung zu ihrem Recht kommen lassen.
Die leichte Filmmuse sozusagen. Entschuldigen Sie, wenn ich unterbreche. Oh, bitte.
Es handelt sich hier um eines der entscheidenden Werke der Filmgeschichte.
Begriffe wie leichte Muse oder Unterhaltung sind da völlig fehl am Herzen.
Ja, das habe ich gerade sagen wollen. Dieser Streifen ist im Bereich der Filmkunst die erste ernsthafte Auseinandersetzung mit der drohenden psychischen Isolierung des Menschen durch die Technik.
Im Stil der klassischen griechischen Tragödie. Eben. Oh nein, Herr Lemmer.
Wir begegnen hier ganz zweifellos einer filmischen Symbolisierung.
Der Ausbeutung unterprivilegierter Volksschichten durch die besitzende Klasse.
Das ist doch keine Tragödie, nicht?
Richtig. Aber ich würde sagen, bevor wir weiter diskutieren, sollten wir den Film erst einmal zeigen. Bitte Film ab. Untertitelung des ZDF, 2020.